Wie Dammer Schüler das Weltklima retten wollen

Bildungskampagne „Energievision2050“ begeisterte Jugendliche

„Wir alle stehen vor der großen Herausforderung, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um über 90 Prozent senken zu müssen“, erklärte der Diplom-Biologe und Moderator Stefan Simonis der bundesweiten Bildungskampagne „Energievision2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“. Dank der finanziellen Unterstützung der Oldenburgischen Landesbank (OLB), der Hanseatischen Natur- und Umweltinitiative NKG e.V., der Stadt Damme, Zerhusen Kartonagen und der Stiftung Rückenwind konnte dieses Bildungsgut zu den 360 Realschülerinnen und Realschülern nach Damme kommen. „Um dieses Klimaziel gemeinsam erreichen zu können, brauchen wir eine gemeinsame Vision für die Zukunft!“, rüttelte der Umweltschützer die Schülerschaft wach. Es existierten zwar bereits „grandiose Projekte, visionäre Ideen, tolle Forschungsinitiativen und lokale Lösungen“, meinte Simonis. Doch der „notwendige Wandel ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nur ihr Schülerinnen und Schüler von heute seid Teil der Lösung von morgen!“, appellierte der Klimaschützer an die Dammer Realschüler im Beisein der Lehrkräfte und Schulleiter Dieter Brockmeyer. „Wir können nur gemeinsam die Frage beantworten, wie wir die nahezu vollständige Reduktion der Treibhausgasemission erreichen werden und dabei weiterhin ein gutes Leben führen!“, sagte Simonis. Als „echt engagiert und informiert“ tat sich insbesondere Schüler Magnus Ricking-Füsting während der gesamten Präsentation hervor, als er Simonis mit seinen vielfältigen Mitmach-Möglichkeiten, wie Müll trennen, Abfall vermeiden, richtiges Recycling und der Idee, einen Baum im eigenen Garten zu pflanzen, begeisterte. Der Achtklässler wusste ebenfalls, dass jede Menge Energie einzusparen sei, wenn man die „Heizung nicht auf volle Pulle“ drehe. Ricking-Füsting erklärte außerdem, dass „Solar-, Wind- und Wasserenergie gut für das Klima sind!“ Der bekennende „Möchtegern-Vegetarier“ Simonis offenbarte den wissbegierigen Schülern zudem, dass sie mit ihrem Essen ein „mächtiges Werkzeug in der Hand“ hätten und selber bestimmen könnten, was „auf den Teller kommt“, ohne dass es immer täglich Fleisch sein müsse, was zur weiteren Zunahme vom klimaschädlichen Methan führe. Außerdem widersprach er dem „Fast Fashion“-Trend, immer alle 2 Wochen etwas Neues zum Anziehen kaufen zu müssen. Ein „heikles Thema“ sprach Simonis an, sich nicht immer von den Eltern mit dem Auto bringen zu lassen, sondern auch mal selbst in die Pedalen zu treten, um mit dem klimaneutralen Fahrrad zur Schule zu kommen. Dammes Klimamanager Roman Fehler informierte über die moderne Möglichkeit der Wärmepumpen, statt mit Gas zu heizen. Insgesamt habe die Stadt Damme bereits 6 solcher Energiequartiere eingerichtet. Die Innenstadt, Dümmerlohausen, Rüschendorf, Osterfeine, Klünenberg und Langenteilen zählten zu den Vorreitern und profitierten bereits von Erdwärme, weitere Quartiere sollen nach Angaben Fehlers folgen. „Damit weist Damme die meisten Quartiere in ganz Niedersachsen auf!“, erklärte der Klimamanager den Jugendlichen in groben Zügen das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung – Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier“ mit dem Programmteil 432, was integrierte energetische Quartierskonzepte und Sanierungsmanagements fördere. Über den Windpark im Borringhausener Moor der WPD Windpark Damme GmbH & Co. KG informierte der 1. Vorsitzende der Stiftung Rückenwind, Ralf Meyer-Hülsmann. „Diese leistungsstarke Windkraftanlage erzeugt Strom, um den Bedarf von sage und schreibe 60.000 Menschen klimaneutral abzudecken!“, bestätigte Meyer-Hülsmann. Neben der ökologisch und ökonomisch guten Bilanz punkte der Windpark übrigens auch im sozialen Bereich mit Gründung der Stiftung Rückenwind, die Projekte für Kinder und Jugendliche in und um Damme im Bereich Erziehung, Bildung, kreative und sportliche Entwicklung finanziell unterstütze – so wie eben diese Schulveranstaltung. „Wir müssen uns alle ordentlich anstrengen, dass wir den Klimaschutz in den Griff bekommen!“, appellierte Simonis hoffnungsvoll zum Abschluss.

Mehr zu „Energievision2050“ unter: https://www.multivision.info/projekte/evi2050/

Text und Foto: Jan Röttgers