„Ohne etwas zu essen wird niemand nach Hause geschickt!“

„Das Geld kommt jetzt wie gerufen!“, freuen sich Bernard Willenborg und Heiner Kuhlmann von der Dammer Tafel unisono über eine Spende der „Rückenwind“-Stiftung in Höhe von 3.000 Euro. Die stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Anne Marcus-Rusche und Stiftungsrat Helmut Fischer haben das Geld an der Ausgabestelle Damme Am tiefen Weg übergeben und sich von der wohltätigen Arbeit vor Ort persönlich überzeugt. Jeden Donnerstag ist hier Ausgabe von Lebensmitteln an in Not geratene Familien und Hilfsbedürftige. „Momentan besuchen uns am Ausgabetag 80 Kunden regelmäßig, die insgesamt rund 240 Angehörige mitversorgen müssen!“, erklärt der ehrenamtliche Helfer Willenborg. Sie alle sind froh über diese Zuwendungen, die sowohl Supermärkte als auch die produzierende Industrie zur Verfügung stellen. „Manchmal wird es aber doch ganz schön knapp mit den zu verteilenden Mengen“, informiert Kuhlmann. „Aber ohne etwas zu essen wird hier niemand nach Hause geschickt!“, versichert Willenborg. Alle Waren, die Firmen durch Überproduktion, Erreichen des Haltbarkeitsdatums oder zweite Wahl zur Verfügung stellen, werden zuvor geprüft, ehe sie in die Ausgabestellen in Damme, Lohne und Visbek gelangen. Nur wer einen Berechtigungsschein hat, darf übrigens von der Tafel einkaufen. Das haben die ehrenamtlichen Helfer zuvor geprüft. Jeder Kunde muss vorab einen Antrag stellen und seine Finanzen offenlegen – sei es durch Vorlage der Grundsicherungs- oder Wohngeldbescheide, Lohnabrechnung oder Hartz-IV-Bescheide. Kinder zahlen 50 Cent, Erwachsene 2,20 Euro pro Einkauf. „Doch manchmal kommt selbst diese geringe Summe nicht ganz zusammen“, gibt Willenborg Einblicke in ganz menschliche Notsituationen. „Da können wir dann wirklich jeden Euro der Spende sehr gut gebrauchen!“ Das Geld der Stiftung erhalten jetzt vor Weihnachten vor allem in Not geratene Familien, dass „über die Feiertage der Kühlschrank nicht leer bleiben muss!“, freut sich Willenborg über zusätzliche Mittel, denn in einigen Familien seien sieben oder acht Kinder keine Seltenheit. „Da hat halt immer jemand Hunger!“ Mit dem Geld könne die Tafel nun unter anderem ein paar mehr Pakete Mehl kaufen, die stets reißenden Absatz fänden. Insgesamt 60 ehrenamtliche Helfer halten buchstäblich „den Laden am Laufen“ in Damme, Neuenkirchen und Vörden. Außerdem gibt es Bringdienste in besonderen Notlagen, wenn Menschen nicht mehr persönlich vorbeikommen können. Jeden Donnerstag können ab 13:30 Uhr neue Anträge für einen Einkaufsschein gestellt werden. „Wir nehmen wahr, dass durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit in Zeiten von Corona der Bedarf gestiegen ist“, appelliert Willenborg zu noch mehr Hilfsbereitschaft. Ab 14 Uhr donnerstags können dann Bedürftige Lebensmittel abholen. Mehr zur Tafel auch im Internet unter: https://www.tafel-lohne.de.